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Vertrag verlängert sich automatisch um zwei Monate
Aus Espresso vom 29.04.2024. Bild: Colourbox
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Handyvertrag SIM-Karte vernichten? Seltsame Kündigungsregel bei Talktalk

Am Kündigungsdatum müsse man die SIM-Karte «vernichten». Sonst drohe eine Vertragsverlängerung.

Ein Kunde des Telekomanbieters Talktalk ist irritiert: Er hat seinen Mobilvertrag per Ende Juni gekündigt. In der Kündigungsbestätigung, die er danach erhalten hat, bittet ihn Talktalk, «die SIM-Karte zum Kündigungsdatum aus Ihrem Gerät zu entfernen und zu vernichten». Falls er danach noch weitere Gespräche damit führen sollte, würden diese verrechnet «und der Vertrag verlängert sich automatisch um zwei Monate».

Ist es ein «Buebetrickli»?

Eine solche Regel habe er noch nie gesehen, sagt der Noch-Talktalk-Kunde gegenüber «Espresso», dem SRF-Konsumentenmagazin. «Ich finde das sehr komisch.» Denn erstens habe er auf seinem Gerät keine physische SIM-Karte, sondern eine E-SIM – «ich kann diese gar nicht aus dem Gerät nehmen» – und zweitens mache das auf ihn den Eindruck eines Tricks, um noch etwas länger abzukassieren: «Wie schnell hat man das Kündigungsdatum vergessen! Und dann bezahlt man einfach zwei weitere Monate.»

Nach einer Kündigung müsse man als Kunde doch davon ausgehen können, «dass nach dem Kündigungsdatum keine Anrufe mehr empfangen oder getätigt werden können». Wie ungewöhnlich es ist, dass sich ein gekündigter Handyvertrag automatisch verlängert, weil mit der SIM-Karte weiter telefoniert wird, zeigt eine kleine Umfrage in der Branche: Bei einer Kündigung werde die SIM-Karte zum Kündigungsdatum hin deaktiviert, heisst es dort.

Talktalk streicht die Formulierung

Auf Anfrage von «Espresso» zeigt sich Talktalk einsichtig: «Die Formulierung ist tatsächlich unglücklich. Bei einer Kündigung und erfolgreicher Rufnummer-Portierung wird die SIM-Karte auch bei Talktalk deaktiviert.» Einzig bei einer fehlgeschlagenen Portierung der Rufnummer laufe der Vertrag «innerhalb der regulären Kündigungsfrist weiter». Dies aber in Absprache mit dem Kunden.

Dann könnte ich nicht zufriedener sein.
Autor: «Espresso»-Hörer

Um in Zukunft Missverständnisse zu vermeiden, werde die Formulierung angepasst. Auf die Rückfrage, was das konkret bedeute, schreibt Talktalk: «In Zukunft werden wir gänzlich auf die Verwendung dieser Formulierung verzichten.» Der betroffene Kunde freut sich, dass er etwas bewirken konnte: «Wenn Talktalk dieses Schreiben jetzt anpasst, dann könnte ich nicht zufriedener sein.»

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Espresso, 29.04.24, 8:10 Uhr

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