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Albtraum statt Märchen? Zoff zwischen Klopp und Salah – Liverpool im Elend

Bei Liverpool träumte man unlängst noch von einem märchenhaften Ende der Klopp-Ära. Nun drohen unschöne Abschiedswochen.

Jürgen Klopp und Mohamed Salah im Disput.
Legende: 2 der Eckpfeiler der grossen Liverpooler Erfolge im Disput Jürgen Klopp und Mohamed Salah. Imago Images/Paul Terry

Anfang April war die Welt des FC Liverpool mehr als nur in Ordnung. In der Premier League lag man nach dem 30. Spieltag gut im Rennen um die Meisterschaft – ein Dreikampf mit Arsenal (+1 Punkt) und ManCity (=) war vorprogrammiert.

Und in der Europa League galten die «Reds» zusammen mit Leverkusen als grosser Favorit auf den Titel. Aus dem Triple-Traum – Liverpool triumphierte Ende Februar im Liga-Cup – wurde in den letzten Wochen jedoch ein Albtraum.

Die finalen Wochen von Jürgen Klopp an der Anfield Road dürften schwierig werden – nicht nur auf sentimentaler Ebene. Mit nur 1 Sieg aus den letzten 5 Premier-League-Partien manövrierte sich Liverpool überraschend früh aus dem Titelrennen. Nicht minder überraschend kam das Viertelfinal-Aus in der Europa League, wo Atalanta Endstation bedeutete.

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Stimmung komplett gekippt

Wie tief der Frust sitzt, offenbarte ein Streit zwischen Klopp und Mohamed Salah am Samstag beim Spiel gegen West Ham. Auslöser war ein halbherziger Handschlag des Starspielers. Seine (zu) späte Einwechslung – Liverpool hatte unmittelbar davor das 2:2 kassiert – stiess Salah wohl sauer auf. Mit 17 Treffern ist der Ägypter der mit Abstand beste Torschütze der «Reds».

Das Wortgefecht zwischen Trainer und Spieler endete erst, nachdem der ebenfalls von der Bank gekommene Darwin Nunez seinen Teamkollegen Salah zu beruhigen versuchte. Der Disput liess die ob des Remis gegen West Ham ohnehin miese Stimmung bei Liverpool vollends abstürzen.

Salah beisst sich auf die Zunge

Auf ein Handshake nach dem Spiel verzichteten Klopp und Salah. Gemäss dem deutschen Coach kam es in der Kabine anschliessend zur Aussprache mit dem Ägypter: «Für mich ist es somit erledigt», hiess es vonseiten Klopps.

Dieses Empfinden beruht jedoch kaum auf Gegenseitigkeit, zumal Salah den Journalisten beim Verlassen des Stadions eine Stellungnahme mit den Worten verweigerte: «Wenn ich heute spreche, würde es Feuer geben.»

3 Spiele für einen versöhnlichen Abschied

«Niemand möchte so etwas zwischen einem Trainer und einem Schlüsselspieler sehen», befand Ex-Profi und TV-Experte Peter Crouch. Stürmer-Idol Alan Shearer zeigte bei «Match of the day» auf BBC Verständnis für Salahs Frust: «Er hat Liverpool oft gerettet.»

3 Spiele bleiben Klopp und Liverpool für einen versöhnlichen Abschied. Die fast 9-jährige Beziehung, die im Champions-League-Sieg 2019 und dem Premier-League-Titel 2020 gipfelte, hätte das verdient.

Gut möglich übrigens, dass nicht nur Klopp «Goodbye» sagen wird: Salah (Vertrag bis 2025) wird zum wiederholten Mal mit einem Wechsel nach Saudi-Arabien in Verbindung gebracht.

Radio SRF 3, Morgenbulletin, 25.04.2024, 07:31 Uhr;

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